Tsuchida Yasuhiko ist der einzige japanische Glaskünstler, der ein Atelier auf Murano betreibt. Venedig ist auch sein zu Hause und durch die Anziehungskraft der Stadt gelang es ihm über die Jahrzehnte zahlreiche – zumeist bekannte Japanische Künstler – bei ihren dortigen Aktivitäten zu beraten und wichtige Kooperationen zu schließen. Tsuchidas bekannteste Arbeiten sind aus Glas, aber er ist den verschiedensten Kunstformen verbunden. So hat er während seiner Karriere Anerkennung für seine Arbeit in Kunstformen wie Literatur, Kochkunst, Architektur, Film, Mode und Musik erhalten.
Er wurde 1969 in Osaka geboren. Er machte 1988 seinen Abschluss am Tsuji Culinary Institute und verließ Japan, um nach Paris zu ziehen. Auf dem Weg sein Verständnis von Essen und Kunst zu perfektionieren zog er 1992 nach Venedig. Dort arbeitete er zunächst als Koch in der bekannten „Harry’s Bar“ der Familie Cipriani. Gleichzeitig nahm er bereits an verschiedenen Kunstausstellungen teil.
1995 begann er als Glaskünstler auf Murano zu arbeiten. 1996 wurde er künstlerischer Leiter der Schiavon Glass Company. 2003 wurde er dann Direktor des Centro Studio Vetro in Venedig.
2004 bekam er eine erste Auszeichnung beim Jutta-Cuny-Franz-Erinnerungspreis im Glasmuseum Düsseldorf. Eines seiner Gläser fand den Weg in die dortige Sammlung.
2008 gewann er den Kulturförderungspreis der Stadt Grosseto in der Toskana. Im selben Jahr vertrat er Japan bei der elften Ausgabe der Skulpturenausstellung OPEN auf dem Lido von Venedig und gewann den Hauptpreis.
2010 wurde er zur Teilnahme am Issey Miyake-Projektwettbewerb „IM10“ eingeladen.
Im Jahr 2012 schuf er „Imagine“, eine Reihe Stücke aus weißem Glas, die die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zogen. Mit starken Botschaften, konzeptionellen Ideen und der Philosophie, die jeder seiner Kreationen zugrunde liegt, wurde er in Japan als der „Poet des Glases“ bekannt.
2013 beteiligte er sich außerdem als venezianischer Glaskünstler an „Ask this of Rikyu“, dem Film, der 2013 beim Montreal Film Festival mit dem Preis für den besten künstlerischen Beitrag ausgezeichnet wurde, sowie neun Preise der Japan Academy gewann.
2014 gewann er den Contemporary Fine Japanese Arts and Crafts Award auf der 53. Contemporary Fine Japanese Arts and Crafts Show. In der Folge stellte er an acht Orten in ganz Japan aus, darunter im Metropolitan Museum of Art in Tokio, im Kyoto Municipal Museum of Art, im 21st Century Museum of Contemporary Art und in den Kunstmuseen der Präfektur Kanazawa und Shizuoka.
Im selben Jahr arbeitete er bei einer Ausstellung von Glas und Blumen mit einem Ikebana-Sogetsu-Künstler in der Shibuya Branch Art Gallery in Tokio zusammen.
Anschließend wurde er von Okinawa Ryukyu Glass Craft eingeladen, dort für vier Monate an seinem neuen Werk „Minzokusei-DNA“ zu arbeiten.
Im Jahr 2015 fertigte er in einer Kooperation für den japanischen Pavillon auf der EXPO in Mailand eine Arbeit aus Glas an, welche die Kalligraphie der japanische Künstlerin Sisyu darstellt.
Bereits 2013 schuf er die „Crossroads of Fate“. Gläser aus transparentes Farbglas, geschickt mit einer tiefen Schliff- und Poliertechnik kombiniert. 2015 veröffentlichte er dazu einen Katalog mit dem Titel „The Crossroads of Fate“. Das Buch gewann den ersten Preis beim Nationalen Buchwettbewerb in Japan. Er veranstaltete auch eine Einzelausstellung mit dem Titel „DNA – Ethnizität“ im Museum für zeitgenössische Kunst in der Präfektur Okinawa.
2016 arbeitete er mit dem Architekturbüro 403 [dajiba] für die Architekturausstellung auf der Biennale di Venezia zusammen.