Klaus Moje war ein deutsch-australischer Glaskünstler und Pädagoge, bekannt für seine innovativen Mosaikglas- und Fusing-Techniken in Zusammenarbeit mit Bullseye Glass. Er gründete und leitete die Glaswerkstatt an der Australian National University School of Art in Canberra und lehrte und dozierte weltweit. Durch seine Arbeit trug maßgeblich dazu bei, Australien als ein Zentrum für zeitgenössische Glaskunst zu etablieren. 2006 wurde er für seine Verdienste von Australia ausgezeichnet.

Klaus Moje

* 05.10.1936 in Hamburg — † 24.09.2016 in Canberra / Australien

Klaus Moje war ein in Deutschland geborener, australischer Glaskünstler und Pädagoge. Er war der Gründer und Leiter der Glaswerkstatt an der Australian National University School of Art in Canberra.

Moje wurde 1936 in Deutschland in eine Glasarbeiterfamilie geboren, die sich auf geschliffenes und dekoriertes Glas für Spiegel und Regale spezialisierte. Moje absolvierte eine Ausbildung zum Glasergesellen und arbeitete im Geschäft seiner Familie. Anschließen besuchte er die Glasfachschulen in Rheinbach und später in Hadamar, wo er seinen Abschluss zum Glasschleifer machte.

Zusammen mit seiner damaligen Frau Isgard Moje-Wohlgemuth gründete er ein Atelier. Beide spezialisierten sich dort auf die Malerei auf Glas. Erste Ausstellungen und Galeriepräsentationen folgten. Isgard Moje sollte dieser Art der Glasgestaltung treu bleiben und sie perfektionieren.

Von Klaus Moje sind schon früh auch einige geschnittene farblose Gefäße aus dieser Zeit bekannt. Um das Jahr 1975 versuchte sich Moje an ersten Mosaikgläsern. Die entstandenen Stücke wurden nach dem ersten Fusing Durchgang im Ofen erneut geschnitten und wieder verschmolzen, um rhythmische Muster in leuchtenden Farben zu schaffen. Die Technik stellte Moje vor große Schwierigkeiten, da viele Glasfarben inkompatibel waren. Dies führte dazu, dass die Werke schon im Ofen oder nach dem Brennvorgang zerbrachen. Die überlebenden Stücke waren oft stark entglast. Mojes Hintergrund als Glasschneider kam ihm hier zugute, da er die verfärbten Oberfläche abschleifen musste, um die gewünschte Farbe darunter freizulegen. 1980 publizierte das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg im Rahmen einer Ausstellung eine erste Monographie zum Wirken von Klaus Moje und Isgard Moje-Wohlgemuth.

Bereits ein Jahr zuvor wurde Moje als Gastdozent an die Pilchuck Glass School in Stanwood, Washington, eingeladen. Dort hielt er einen Vortrag über seine Ofen-Fusing-Arbeiten und die Probleme, die er mit dem Glasmaterial hatte. Er war auf der Suche nach einem Hersteller, der eine breite Palette kompatibler Farben anbieten konnte. Boyce Lundstrom, einer seiner Studenten, war Mitbegründer von Bullseye Glass in Portland, Oregon. Lundstrom und sein Partner Dan Schwoerer waren von Mojes Arbeit fasziniert und versprachen, ein speziell für die Ofenverschmelzung geeignetes Glas zu entwickeln. Zwei Jahre später traf von der Firme Bullseye-Glas eine Kiste mit kompatiblem Glas bei Moje ein.

Moje hatte kaum Zeit, die Kiste zu öffnen, da er sein gesamtes Studio abbauen musste. Udo Selbach, der Direktor der Canberra School of Art, hatte Moje eingeladen, ein Glasprogramm aufzubauen. 1982 zog Moje mit seiner derzeitigen Partnerin Brigitte Enders nach Australien. Die Werkstatt, die Moje in Canberra einrichtete, war für den Lehrbetrieb an Hochschulen bis dato einzigartig, da sie sich nicht auf Glasbläserei, sondern auf Fusing- und Kaltbearbeitungstechniken konzentrierte.

Nachdem Moje sich eingelebt hatte, begann er mit dem Bullseye-Glas zu experimentieren. Dank des kompatiblen Materials konnte er seine Werke viel zuverlässiger herstellen. Die Komplexität und Leuchtkraft seiner Arbeiten aus dieser Zeit zeugen von der engen Zusammenarbeit mit Bullseye. Das Glas aus Portland, Oregon, wurde zum Standard für das Glasprogramm in Canberra und für Mojes eigene künstlerische Praxis. Die Zusammenarbeit mit Bullseye setzte sich fort und Moje trieb das Material zu immer malerischeren und ausdrucksstärkeren Formen, während Bullseye neue Farben und Möglichkeiten entwickelte. Diese Zusammenarbeit fand ihren Höhepunkt 2007 in einer Reihe von Paneelen, die das Herzstück einer Retrospektive von Mojes Werk im Portland Art Museum bildeten.

Aus Mojes Glasklasse in Canberra gingen zahlreiche junge Künstler ab, die den Ruf Australiens als ein Zentrum für zeitgenössische Glaskunst in die Welt trugen.

2006 wurde Moje als Ehrenoffizier des Order of Australia für seine Verdienste um die bildende Kunst als Glaskünstler ausgezeichnet.

Objekte

Seltene Rollup Vase
Feine Fusing Schale
Großer Fusing Teller
Fusing Schale